Patienteninformation zur Rosacea / Couperose

Der Begriff Couperose ist den meisten Frauen ein Begriff: in Frauenzeitschriften wird dieser Ausdruck für erweiterte Äderchen um Nase, Wangen und Stirn verwendet. Meist handelt es sich um ein Frühstadium der Rosacea. Diese Erkrankung kommt bei Männern und Frauen etwa gleich häufig in der zweiten Lebenshälfte vor. Die Erkrankung kann in 3 Stadien verlaufen.
  1. Stadium: Erweiterte Äderchen und Rötungen der Wangen (Couperose, Teleangiektasien)
  2. Stadium: zusätzlich Knötchen und Eiterpusteln, teils auch großflächige Pustelfelder im Gesicht
  3. Stadium: Talgdrüsenwucherungen, vergröbertes Hautrelief, letztlich bis zur Knollennase (Rhinophym) beim Mann

Bis heute ist nicht völlig geklärt, wie eine Rosacea entsteht. Sowohl Erbanlagen als auch äußere Einflüsse scheinen die Entstehung und den Verlauf zu beeinflussen. Als Rosacea- Diathese bezeichnet man die Neigung der Haut, auf verschiedene Reize mit einer ausgeprägten Gesichtsrötung zu reagieren, die nach einer Weile wieder abklingt. Diese Reize sind auch die Faktoren, die eine Rosacea verschlechtern können: heißes Wetter, Sonneneinstrahlung, Alkohol, scharfe Speisen, heiße Getränke, emotionaler Stress, körperliche Anstrengungen, heißes Bad und Saunabesuche, Wind und kaltes Wetter. Die Rötungen der Haut bleiben bei Rosaceapatienten aber länger bestehen, da die verstärkte Durchblutung zu einer dauerhaften Erweiterung der Äderchen führt. Das zeigt sich an fadenfeinen, kurzen roten Linien der Haut, den Teleangiektasien. Diese sind chronisch, also bleibend und kommen besonders an den talgdrüsenreichen Arealen des Gesichtes vor. Phasenweise treten entzündliche Veränderungen um die Talgdrüsen herum auf. Diese Entzündung führt zu einer Bindegewebsvermehrung, die man als Verdickung etwa der Nase oder an den Wangen wahrnimmt. Diese Veränderung kann sich nicht mehr von allein zurückbilden.
Begleitende Entzündungen der Augenlider und Augen sind möglich. Sie können in sehr seltenen Einzelfällen gefährlich für die Augen werden.

Unbehandelt kann die Rosacea sehr langwierig sein und auch schwere entstellende Verläufe zeigen. Eine frühzeitige Behandlung verhindert meist die jahrelange Verschlechterung. Heilbar ist die Rosacea nicht, aber verschiedene Therapiekonzepte haben sich zur Verbesserung und Stabilisierung der Erkrankung bewährt. Von großer Wichtigkeit ist, was der Patient selber tut: Wenn Wärme und Kälte die Hauterscheinungen verschlimmern, sollte man sie meiden. Kälteschutz im Winter: Haut mit Vaseline oder Kälteschutzcremes einreiben, Kaffee- und Teegenuss sollte kontrolliert werden, Stress und Alkohol vermieden werden, hoher Blutdruck gut eingestellt werden (Bluthochdruck kann eine Rolle spielen), im Sommer ist ein hoher Sonnenschutz notwendig. Es sollten milde Reinigungs- und Pflegeprodukte verwendet werden. Gesichtswäsche erfolgt am besten mit seifenfreien pH- sauren Waschlotionen und lauwarmem Wasser. Tagescremes sollten nicht zu fettig sein.

Ärztliche Behandlungen:
Im Stadium 1 können Verödungen der Äderchen mit Elektrokauterisation oder Laser und tägliches Einrieben mit medizinischen Cremes (mit Metronidazol oder Ivermectin) erfolgversprechend sein.
Im Stadium 2 behandelt der Arzt mit inneren (Antibiotika) und äußeren entzündungshemmenden Mitteln. Die Wirkstoffcreme wird vom Grad der Entzündung und Beschwerden abhängig gemacht.
Im Stadium 3 muss über (Laser) chirurgische Abtragung der Talgdrüsenwucherungen nachgedacht werden.

Noch einige kleine Hinweise für Ihren Alltag:
Darf ich ein abdeckendes make up benutzen?
Ja, aber bitte Inhaltsstoffe beachten. Es sollte kein Öl, möglichst kein Parfüm oder Konservierungsstoffe enthalten. Make ups schützen übrigens auch vor Winterkälte und die meisten enthalten einen Sonnenschutz. Vor dem Schlafen gehen dekorative Kosmetik sorgfältig entfernen und dann die medizinische Creme anwenden.

Darf ich in die Sonne?
Sonnenlicht verschlechtert die Rosacea, lange Sonnenbäder sind also tabu. Im Sommer sollten Sie immer, auch zur Gartenarbeit oder für Spaziergänge eine nicht fettende Sonnencreme mit LSF ab 25 auftragen.

Was mache ich im Winterurlaub?
Die Haut muss vor Kältegeschütz werden, es sind also Kälteschutzcremes, Skimaske oder Schal angezeigt. Vermeiden Sie aber Temperaturschwankungen, die die Durchblutung der Haut fördern. Also: Schal und Skimaske rechtzeitig abnehmen, Kälteschutzcremes mit einem Kosmetiktuch abtupfen, um Wärmestau zu vermeiden.

In welcher Reihenfolge trage ich die Präparate auf?
Morgens: Reinigung – verordnete Lokaltherapie – evtl. Sonnencreme – evtl. make up
Abends: Reinigung – verordnete Lokaltherapie

Was darf ich auf keinen Fall benutzen?
Alle kosmetischen Mittel, die Reizstoffe enthalten, wie Alkoholhaltiges Reinigungswasser, Rubbelcremes ebenso wie kräftiges Frottieren der Gesichthaut müssen unterbleiben, keine fetthaltigen Pflegecremes anwenden.

Welche Pflege könnte ich benutzen?
Sie können sich in der Apotheke oder von meinen Helferinnen beraten lassen, z.B. über die Pflegeserie für Hautrötungen von Avene. Hier empfehle ich besonders Antirougeurs jour, eine Tagescreme mit Lichtschutzfilter und eine passende Maske für den Abend: Antirougeurs calm. Eine spezielle Hautreinigung: Antirougeurs Hautreinigungsmilch ergänzt das Pflegekonzept.

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